..und zur Besinnung kommen. Wie leicht scheint es, an den großen christlichen Feiertagen am Ende eines Jahres, gutmütig und wohlwollend zu wirken, zu handeln. Oft passiert dies in einem wahren Konsumrausch, fernab von allen Problemen, die einen unablässig, vor allem im abgelaufenen Jahr nahezu täglich, ereilten. Der „unchristliche“ Verschwendungswahn aber begleitet uns täglich und das Brechen Jesu‘ Gebote gehört unweigerlich zum Alltag.
Nur des verfluchten Geldes und Kapitals wegen
– verraten wir unsere innere Einstellung und lügen und lügen und lügen…
– spielen wir unseren eigenen Charakter aus
– verleugnen wir unsere wahre Identität
– verschieben wir unsere Großeltern in Altenheime und hoffen auf ein schnelles Erbe…
– trennen uns von unseren Liebsten
– zerstören unsere Umwelt
– verkaufen wir unsere Seele an den Teufel.
„Im einem Haus voller Geld wird Jesus nicht wohnen.“
Besonders nach einem Jahr wie diesem, in dem uns ein einziger Mann aus Nordamerika jeden Tag aufs Neue gezeigt hat, was passiert, wenn Bevölkerung ge- und verblendet wird, ist „Besinnungslosigkeit“ der richtige Ausdruck für die Ohnmacht, in der sich unser gesamter Erdball befindet. Die Welt hat sich scheinbar in zwei Lager geteilt, die man getrost als Gut und Böse bezeichnen könnte.
Wir feiern Weihnachten, nicht um die Probleme zu verlagern oder zu ignorieren – nein, wir feiern Weihnachten, um Luft zu holen in diesem Wahnsinn. Doch ist nicht der Konsumrausch das Wichtige an diesem Fest, sondern das Innehalten und das „Zu-Sich-Kommen“, das Besinnen.
Doch wie sollen wir dieses Fest begehen, wenn wir doch weitgehend verlernt haben, mit diesem großen Feiertag überhaupt umzugehen? Die Lehren Jesu sind in weite Ferne gerückt, die zehn Gebote eher eine Anleitung es „genau anders herum zu machen“ und zu interpretieren. Besinnen hat auch nichts mit Meditation und Yoga zu tun.
Besinnen fängt damt an „in sich hinein zu hören“ und zu forschen, wo die Liebe ist und für wen sein Herz schlägt. Es hat nichts damit zu tun, um „fünf-vor-Zwölf“ noch ein Parfüm für seine Liebste zu kaufen, nur weil der Heiligabend auf einen Werktag fiel und ich wegen des Weihnachtsumsatzes jeden Tag durcharbeiten musste und keine Zeit dafür hatte, Geschenke zu besorgen/kaufen.
Besinnung ist
– einen Baum zu umarmen, solange er noch steht
– das neue Testament zu lesen
– mit den Kindern zu spielen (..und zwar nicht digital)
– für die Familie da sein
– das Geld und das Kapital kritisch zu hinterfragen
– für die bedingungslose Nächstenliebe einzutreten
– sich mit Schwächeren solidarisch zeigen
– den Menschen ein Lächeln der Freude und der Lebensbejahung zu schenken
Es gibt derlei tausend weitere Beispiele für Besinnung, die jeder von uns an diese Aufzählung anknüpfen könnte. Für mich persönlich bedeutet dieses Weihnachten 2018 eine Zeitenwende, einen Aufbruch zu höheren Aufgaben, die ich angehen möchte. Meiner Familie gab ich den dringlichen Rat, so gut als möglich auf Konsum und vor allem auf „Kunststoff“ und Plastik zu verzichten. Mein Wunsch zu Weihnachten ist, wie in jedem Jahr, dass mir meine Liebsten meine Liebe erwidern – und das geht nicht mit Geschenken, sondern nur mit Zuneigung und einem ehrlichen Lachen.
Neueste Kommentare