Warum passiert es mir immer wieder? Ohne erkenntlichen Grund wende ich mich Gruppierungen zu, um die Welt zu retten.., oder besser zu machen… – falle auf Versprechungen herein, oder lasse falsche Hoffnungen in mir wecken. Diesmal war es die Parteipolitik, die mich rief – politische Arbeit, Anteil am gemeinsamen Prozess, Mitbestimmung in meinem kleinen Stückchen Heimat. Und schon wieder, genau wie vor 20 Jahren, klappte es nicht.. – ging ich Überredungskünstlern auf den Leim, die nur den eigenen Vorteil im Sinn hatten.
Es ist weitaus bequemer, jemanden vorne an den Karren zu spannen und dann von hinten die Peitsche knallen zu lassen. Hie und da der Hafersack… und dann geht es noch ein paar Meter weiter. Falls die gewünschten Ergebnisse ausbleiben, dann wird auch mal sporadisch geholfen… – falls aber daran gedacht wird, sich selber auszuspannen oder sein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen – wird der Brutus-Dolch gezückt, der fortan wertlose Hengst hinterrücks erdolcht und bereits im Vorfeld ein neuer Hengst hofiert… – von Dankbarkeit keine Spur.
Die Kunst kann nicht mit der Politik einher und umgekehrt. Rhetorik ist noch lange keine Philosophie und edles Auftreten noch lange kein Garant für Erfolg. In der Welt der Neider und der Missgunst ist kein Platz für den Schöngeist – dieser ist nur eine Art Schmuck auf Zeit…
Auf’s falsche Pferd hatte ich gesetzt; hatte mich blenden lassen von hochstehenden Idealen, von einem sozialen Miteinander und Aufstiegschancen bis hin zu purer Macht und Teilhabe am großen Ganzen. Derweil ich selbst haderte von Tag zu Tag mehr und begriff die Zeitstehlerei als ein Sterben auf Raten. Sogar der energiespendende Beruf geriet ins Wanken vor lauter Diskussionen und Fehleinschätzungen. Sobald der Individualist schwächelt erhebt sich die Meute, die in Lethargie beobachtend verweilte, wartend auf einen Fehler, um sich dann im Pulk im Rudel zu erheben und den König zu stürzen.
So, jetzt habe ich auch Politik real wahr genommen, und ich vermute so funktioniert selbige auf allen Ebenen. Ob ganz oben oder ganz unten…, die Lorbeeren werden nur dem zuteil, der den einen Weg weiter geht als die anderen, der die Situation der Selbstdarstellung zu nutzen weiß und sich rechtzeitig ins Rampenlicht stellt. Sobald aber das Nachlassen sichtbar wird, weil die Erkenntnis größer, wird der Protagonist fallen gelassen und mit Häme überzogen. Und da ist es egal, ob die Gesinnung sozial, konservativ, rechtsnational, wirtschaftsliberal oder grün ist… – Politik ist ein Drecksgeschäft und nicht für jedermann/-frau geeignet.
Die Freiheit ist zurück und die Wunden werden versorgt. Ein Stück Leere tut sich auf und die einst geliebte Kunst klopft leise an die lang verschlossene Tür. Der Federkiel lechzt nach Tinte und der profane und verseuchte menschliche Geist wird von intellektueller Sinnlosigkeit heimgesucht. Die Schönheit der Sprache muss wieder neu erlernt werden und der Blick für das Besondere neu geschult. Schade um die Jahre, die gestohlen, die verloren, mir kaum nutzen und mich haben altern lassen…, aber reifen…, aber reifen… – so eine Scheiße!
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