DER POLITISCHE QUATSCH-COMEDY-CLUB

Wenn das mit der Politik und der Macht nicht so ernst wäre, dann könnte man oft meinen, es geht um Einschaltquoten für beste Stand-Up-Comedy. Mit dem eventuellen Ausschluss Höckes (bis heute konnte noch nicht geklärt werden, ob er jetzt Bernd oder Björn heißt…) aus der AfD, ist ein weiterer satirischer Höhepunkt auf der Politbühne geglückt. Nicht nur, dass der Gute, sagen wir mal Bernd (ich denke, wir können Oliver Welke bei der Namensgebung vertrauen…), durch seine wunderbaren Reden immer wieder für fassungsloses Erstaunen (in der westlichen zivilisierten Welt) sorgt, nein, auch allein das Gesicht und die Mimik von Börni tragen zur allgemeinen Erheiterung bei – ein Ausschluss Höckes aus der AfD ist, sind wir doch mal ehrlich, ein absolutes No-Go!

Die Frage ist dann natürlich: Was bleibt und was folgt, wenn der beste Polit-Comedy-Clown von der Bühne abtritt. Ein Scheuer kann den Verlust kaum kompensieren, und mal ehrlich, ein Markus Söder hat sich in der jüngsten Vergangenheit mit durchaus ernsthaften Äußerungen und vernünftigen Prognosen dermaßen gut aus der Affäre gezogen, dass man ihm höchstens ein gutes Faschingsengagement nachsagen kann, nicht jedoch den immer währenden Clown. Tatsächlich aber ist es so, dass Deutschlands professionelle Stand-Up-Comedians riesige Probleme haben, Aufträge und Resonanzen zu bekommen, da die wirklichen Stars heutzutage aus dem realen Leben stammen…

Wohl noch mehr Talent zum Stand-Up hat der neue amerikanische Präsident. Doch auch hier ist es so, dass man kaum glauben möchte, dass das wahr ist, was wir täglich über den Schirm flimmern sehen. Ebenso wie Höcke, Petry, Le Pen oder Wilders, ist Trump bei den Comedyfans ganz hoch im Kurs. Ähnlich wie damals Horst Schlämmer stürmten die Satire-Fans die Wahlurnen (in den USA) und gaben ihre Stimme ab. Noch heute glauben viele, dass es sich bei der Wahl Trumps um eine Comedy-Show handelte. Ellabätsch – das war‘s dann wohl – Aufwachen! Ihr habt den Kabarettisten tatsächlich gewählt und müsst jetzt vier Jahre lang von einem Clown regiert werden…, der sich allabendlich in seinem Heimkino im Weißen Haus einschließt und die neuesten Animationsfilme von Walt Disney reinzieht.

Doch es gibt Hoffnung. Die SPD hat den Wahlvorgang der amerikanischen Republikaner komplett analysiert und versteift sich jetzt auf einen Wahlkampf ohne Aussage. Wichtig sind nur noch Schlagworte wie soziale Gerechtigkeit und dazu einen passenden Vergleich wie etwa: „Es kann doch nicht sein, dass ein Konzernmanager bei betriebswirtschaftlichen Totalversagen noch Millionen an Boni einschiebt und gleichzeitig eine Kassiererin ihren Job verliert, weil sie ihren Kaffee für 50 Cent aus dem Automaten nicht bezahlt hat…“ – das kommt bei den Menschen gut an. Oder: „Es kann doch nicht sein, dass harte Arbeit höher besteuert wird, als die Kapitalerträge des Vermögens Einzelner…“ – das kommt bei den Menschen auch gut an!

Doch die SPD hat schon Entwarnung gegeben. Die harten Themen werden nachgeliefert…

Immer noch besser als ein uninspiriertes „Weiter-So“, oder wir machen die Politik, die die Menschen von uns erwarten und deshalb warten wir… – welche Stimmung uns entgegenschlägt, bis wir dann wieder Politik machen können – ein „Fahren-auf-Sicht“ sozusagen; mit heruntergezogenen Mundwinkeln immer erst abwarten, was Volkes oder eher Unternehmers Stimme ist…, und dann so nachbessern, dass dem eigenem Machtvakuum nichts passieren kann – so etwas ist nicht lustig und auch nicht satirisch und taugt einfach nicht zum Lachen – und erst recht nicht zum Weinen!

Deshalb freuen wir uns doch einfach mit und lachen darüber, wenn die Roten schon vor der Wahl des Bundespräsidenten posten, dass das erste Schloss (Bellevue) genommen ist, und demnächst das Kanzleramt folgen wird… – Hahaha! Und die Schwarzen, die Frank-Walter fleißig mitgewählt haben, schauen grimmig zu und müssen Beifall klatschen, während dem Gauck-Nachfolger der SPD die Krone aufgesetzt wird – auch das ein komödiantischer Geniestreich! Kein Wunder, dass dann im Nachgang versucht wird, an dem Schulz-Hype etwas zu ändern, indem man wie versessen in dessen Vergangenheit nach Unregelmäßigkeiten sucht…

Doch schnell ist das Pulver verschossen und lang wohl noch der Hype der Genossen… – auf das der Wahlkampf, auch ohne Höcke, uns die Show und die Stand-Ups liefert, die wir uns doch alle wünschen… – Hellau & Alaf!

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