DIE SIEBEN PLAGEN

Können wir gegen die Natur handeln und gegen die natürlichen Prozesse bestehen? Die Natur braucht den Menschen nicht – aber umgekehrt. Und doch gehen wir mit unserer Schöpfung um, als wäre Schlussverkauf, als wäre sie unerschöpflich. Schon im Alten Testament schickte der Herr die Sieben Plagen über Ägypten, sollte der Pharao Ägyptens dem Volke Israel nicht die Freiheit zurückgeben. Assoziieren wir diese Plagen von damals und ersetzen das Volk Israel mit unserer schützenswerten Natur, dann stehen wir an genau den selbem Punkt wie vor tausenden von Jahren.

Durch die Schaffung von Monokulturen zerstören wir die natürliche Vielfalt auf unserem Planeten nachhaltig. Wo Obstplantagen stehen, etwa am Bodensee, werden flächendeckend Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt, die unter anderem die Bienenvölker ausrotten. In den USA müssen eigens für die Bestäubung von Obstplantagen gezüchtete Bienenvölker eingesetzt werden, um tausende von Quadratkilometer Obstbäume zu bestäuben.

In Südamerika, Zentralafrika und Asien werden riesigen Regenwälder abgeholzt, um nachhaltige Holzwirtschaft für Terrassendielenbretter und Holzmöbel herzustellen. In unseren Breiten werden bis heute in großem Stil Fichtenwälder angelegt, um das schnell heranwachsende Holz zu verarbeiten. Die Folge sind Borkenkäferplagen und eine zunehmende Verödung der Waldböden durch zu wenig Humus.

Damit wir in unseren Breiten auch im Winter auf Sommerfrüchte zugreifen können, unterstützen wir den Obst- und Gemüseanbau in wasserarmen Ländern. In Nordafrika breiten sich die Wüsten immer weiter aus und schon heute weht es den Wüstensand über die Atmosphäre bis nach Süd- und Mitteleuropa. Schlimmer jedoch ist die Ausbeutung des Grundwassers allerorten. Den Einwohnern der Grundwasserarmut bedrohten Regionen der Welt, werden durch die einseitige Ausbeutung ihrer Umgebung, die Lebensgrundlage entzogen. Und wenn der Überlebenstrieb sie dann nach Europa schwemmt, schließen wir die Grenzen und lassen sie jämmerlich ertrinken und umkommen. Mit frischen Bohnen und Karotten aus Ägypten auf dem Tisch wundern wir uns dann über die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union..

Unsere Konsumsucht und der Kostendruck des Wettbewerbs hat den Umstand erzwungen, dass die sogenannten Schwellenländer unsere Ansprüche und Anforderungen befriedigen sollen und müssen. Länder wie China, Indien, Korea und Indonesien zahlen einen hohen Preis für ihr Wirtschaftswachstum. Wenn wir unsere Politiker hören, wie sie immer wieder die Unverzichtbarkeit Chinas für die Weltwirtschaft propagieren, dann ist das nichts weiter als die eigene Unfähigkeit eine für die Menschen nachhaltigen Politik umzusetzen. Es ist immer der einfache Weg, der die Natur zerstört. Unsere Schöpfung zu pflegen und sich mit den Menschen dieser Erde solidarisch zu erklären, ist der schwierige Weg. Diesen möchte keine politische Richtung der Welt gehen. Das Resultat ist ein hohes Wirtschaftswachstum in besagten Schwellenländern. Die Folgen sind Dauersmog, Lungenerkrankungen der Einwohner, Wanderarbeiter, die ihre Familien nur zwei Wochen im Jahr zu Gesicht bekommen, vergiftete Böden und ein Schadstoffausstoß, der die Atmosphäre der Erde irreparabel schädigt. Dazu kommt die daraus resultierende Erderwärmung, die die Pole abschmelzt und den Meeresspiegel ansteigen lässt, bis die Küsten der Welt mit Flutwellen überspült werden.

Aufgrund der Zusammenhänge bei den globalen Verschmutzungen, Ausbeutungen und Egoismen der aggressiven Völker dieser Erde – und hier meine ich insbesondere unsere westlich-orientierte Welt – entstehen Kriege. Diese Kriege und Anfeindungen sind Resultate von Ausgrenzungen schwächerer Nationen. Der Kampf um die Ressourcen dieser Welt erzeugt Kriege unter den Völkern und vernichtet Kulturgut und Tierarten. Mittlerweile sterben täglich eine Vielzahl von Tierarten unwiederbringlich aus. Wir Menschen hinterlassen unseren Kindern einen Welt der Tristesse und der Armut. Das Einzige was bleibt, ist, dass wir selbst scheinbar gut gelebt haben und im höheren Alter die verdiente Rente kassieren und mit einem Wohnmobil durch die ganze Welt tigern. Doch wohin wollen wir in naher Zukunft noch fahren, wenn überall Armut, Zerstörung, Krieg und Misstrauen anzutreffen sind – ist das etwa ein schöner Lebensabend??

Doch die Schöpfung wird uns strafen und uns mit Strafen belegen, die stärker sind als alles, was wir bis jetzt erlebt haben. Der nächste Erlöser wird kein Retter der Menschheit sein und er wird nicht sein Blut für uns geben. Er wird uns alle für unser schändliches Tun zur Rechenschaft ziehen. Denn der Mensch versteht nur die Sprache der Repression – nicht die Sprache der Milde. Bei den Problemen unserer Welt helfen keine faulen Kompromisse und auch kein wirtschaftliches Wachstum. Es hilft nur die Umkehr und das Vertrauen auf die Lehren, die uns der Herr offenbart hat.

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