Wenn der Mensch keinen klaren Anforderungen unterliegt, dann lässt er sich nur allzu gerne gehen und sucht die Schuld für eigenes Versagen oder Nichterfüllung von Aufgaben im Außen oder bei den Anderen… Die sogenannten Anderen sind zum Beispiel die Regierung, die sozialen Verhältnisse, die beruflichen Rahmenbedingungen, der Arbeitsmarkt, die Arbeitgeber oder ganz einfach die Schwächeren… Sich an Schwächeren abzureagieren ist die einfachste aller Möglichkeiten von eigenen Schwächen abzulenken. Besonders klar erkennbar ist das im Osten unserer Republik. Die Wendeverlierer zünden Turnhallen, Wohnheime, Sammelunterkünfte, Kasernen – ja so ziemlich alles an, was sich als Unterkunft für Flüchtlinge anbietet. Sie hoffen scheinbar darauf, dass sie in der Gruppe schwer auszumachen sind und so keine Repressionen fürchten müssen. Man kann nur hoffen, dass unser Staat und wir als Gesellschaft die richtigen Mittel und Werkzeuge finden, um klar zu machen, nach welchen Regeln, Wertvorstellungen und Tugenden unser Zusammenleben funktioniert.
Wer die Schuld für sein Versagen bei den Anderen sucht, der ist laut der psychologischen Leere psychisch krank. Wer jedoch die Schuld für sein Versagen bei sich selber sucht, der ist bereits auf dem Weg der Besserung, wenn nicht sogar der Genesung. Aus diesem Grund ist es wichtig immer wieder aufzustehen, egal wie hoch die Belastungen des Alltags auch sind. Doch wie man immer wieder aufsteht muss hart erlernt und geübt werden. Der Eine oder Andere hat dies schon in seiner Kindheit ausreichend gelernt und erfahren. Die vielen Flüchtlinge, die außer Not, Elend und Krieg, kaum etwas anderes kennen, müssen immer wieder aufstehen um zu überleben. Sie sind ohne eigenes Verschulden in Not geraten und haben gar keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, ob sie wieder aufstehen sollen oder nicht – sie wollen einfach nur ihr Leben retten und stemmen sich vehement gegen den Tod. Wir hingegen, die wir in einem nicht enden wollenden Pool an Wohlstand leben, sind nicht einmal in der Lage, die kleinsten Einbußen hinzunehmen. Je mehr der Mensch besitzt, desto mehr klammert er sich an seinen Reichtum und verteidigt diesen oftmals mit der größtmöglichen Gehässigkeit, Geiz und Hinterlist. Hie und da sind es sogar genau jene, die selbst nach dem Krieg oder als Spätaussiedler Anfang der 90iger Jahre nach Deutschland kamen, die keinerlei Solidaritätsgedanken in sich tragen und am liebsten jeden Asylanten ablehnen und wieder zurückschicken würden.
Immer wieder aufzustehen ist eine hohe Kunst und setzt voraus, dass wir aus den begangenen Fehlern lernen und gelernt haben. Es setzt voraus, dass wir die Geschehnisse der Vergangenheit auf sich beruhen lassen und mit neuer Kraft nach vorne gehen. Egal ob es finanzielle Engpässe sind oder ein persönliches Schicksal. Selbst eine Krankheit oder die Unzufriedenheit mit sich selbst kann durch ein Aufstehen in der Situation gemildert und bekämpft werden. Unsere Psyche gibt den Takt vor und die Politik der kleinen Schritte führt uns aus dem Abseits zurück ins Licht. Jedoch muss ein Anfang gemacht werden und der liegt beim Setzen der Null. Ab diesem Zeitpunkt, nämlich ab jetzt sofort, kann das eigene Leben verändert werden; kann die Einstellung auf Positiv gestellt und alle Probleme neu angepackt und gelöst werden.
Hier ein paar Anregungen für die Bewältigung von Problemen:
- Schaffen Sie etwas Entfernung zwischen dem Problem und sich selbst; so können Sie es besser identifizieren, analysieren und bearbeiten.
- Verschwenden Sie keine Energie an Menschen, die Ihnen nichts Gutes wollen, sondern ignorieren Sie sie; denn schließlich haben Sie Besseres zu tun, als wertvolle Energie zu verschwenden…
- Holen Sie sich spirituellen Beistand, egal ob im Glauben oder einer anderen höheren Macht. Allein das Auseinandersetzen und Übereignen an etwas Übersinnlichem führt Sie hinaus aus Ihrem Selbst hinein in ein reines Bewusstsein und Selbstbefinden…
- Tun Sie Gutes und helfen Sie anderen Menschen. So helfen Sie sich selbst.
- Fördern Sie ihr eigenes Talent. Das Funktionieren im Beruf mag schön und befriedigend sein, jedoch verfügt jeder Mensch über eine ganz besondere Begabung. Diese herauszufinden und zu fördern wäre ein wichtiger Schritt in die mentale Unabhängigkeit.
- Flexibilisieren Sie ihren Alltag durch die Schaffung von unterschiedlichen Freizeitbeschäftigungen. Es kann nicht sein, dass sich der berufstätige Mensch nach nichts mehr sehnt als nach dem Feierabend – ist dieser dann gekommen, weiß er mit der zur Verfügung stehenden Zeit nichts anzufangen.
- Schalten Sie am Feierabend den Arbeitsschalter aus. Jede weitere Beschäftigung mit dem Job sind Überstunden, die Sie vom wirklichen Leben abhalten.
- Legen Sie in Ihrem Arbeitsleben regelmäßig Pausen ein und ernähren Sie sich so gut als möglich. Nur ausgeruht sind Sie in der Lage gute Leistungen zu bringen. Falls Sie zum Feierabend ausgepowert sind und ausgelaugt in die Kissen fallen, ist das ein Beweis dafür, dass Sie alles falsch gemacht haben und keine Erholungspausen einlegten. Auf die Dauer ist diese Lebensweise sehr schädlich für Ihre Gesundheit.
- Pflegen Sie Ihre körperliche Hülle – Sie ist Ihnen von der Schöpfung nur geliehen. Jeder Frevel an Ihrem Körper ist unverzeihlich und zieht Spätfolgen nach sich…
- Wenn Ihnen jemand sagt, dass Sie als Einzelperson zu gering sind, um etwas zu verändern, so treten Sie dieser Aussage entschlossen und vehement entgegen. Denn Sie können alles verändern, was Sie wollen. Sie müssen nur sofort damit anfangen. Sagen Sie: „Nein, das stimmt nicht! Ich kann sehr wohl was verändern. Denn wenn ich nicht so funktioniere, wie man es von mir erwartet, dann habe ich bereits etwas verändert! Und wenn ich nicht so konsumiere, wie man es von mir erwartet und zudem andere darüber aufkläre, dann habe ich nicht nur mich verändert, sondern Anderen einen Anreiz gegeben, auch etwas zu verändern…“
- Lassen Sie sich von Niemanden klein und gering machen. Nehmen Sie lieber von solchen Personen Abstand!
- Suchen Sie sich einen oder mehrere Lieblingsplätze und lassen Ihre Seele baumeln… – in der Auseinandersetzung mit ihrem Selbst liegt häufig schon der Lösungsansatz für die aktuellen Probleme…
Um die Sache auf den Punkt zu bringen. Jede Veränderung zum Positiven hin liegt in der konsequenten Umsetzung der Selbstliebe. Wenn Sie sich so akzeptieren und lieben wie Sie sind, dann ist der erste Schritt zur Besserung bereits getan – denn Sie sind einzigartig!
Neueste Kommentare