INSEKTENSTERBEN / GLYPHOSAT / BAUMRODUNG

Mit der Monsanto-Übernahme holte sich der Bayer-Konzern mit Ansage einen wirtschaftlichen Unsicherheitsfaktor ins Haus, der dem Unternehmen nicht nur Ansehen kostet, sondern vielleicht sogar die Existenzgrundlage entzieht. Bei einer entschiedenen Abfindung durch die US-Gerichte über 72 Mio. Euro und weiteren über 8000 Fällen kann einem schwindelig werden. Diese Summen sind für den „deutschen“ Chemieriesen nicht leistbar und zehntausende Arbeitsplätze hiermit mehr als gefährdet. Die Monsanto-Übernahme, von der viele Fachleute dringendst abrieten, gerät nun zum Grabaushub für das Traditionsunternehmen…

Der Schaden des Imageverlustes wiegt aber weitaus schwerer, ist doch die Übernahme von Monsanto für den heimat- und naturliebenden Bürger kaum nachvollziehbar. Schließlich entspringt aus dem amerikanischen Genentwicklungsunternehmen das Produkt Glyphosat, das mehr oder weniger nachweislich für das Insekten- und Bienensterben in Europa verantwortlich zu sein scheint – genaues weiß man noch nicht, da die Arme der Chemie- und Agrarlobby bis in die hohe Politik reichen. Noch kurz vor Ende der letzten Legislatur-Epoche wurde der Glyphosat-Einsatz auf deutschen Äckern von der CSU durchgewunken; wer sich erinnert: Gegen den Willen und ohne die Abstimmung mit Mutti Merkel… Tatsache ist, dass die Zahl der Insekten in unserem Land dramatisch zurückgehen und in der Folge natürlich auch die Zahl der Singvögel und in der Folge…

Es verwundert also kaum, dass die Grünen in Bayern einen dermaßen hohen Zulauf haben. Denn schließlich verfügen über die Hälfte der Bayern über Wohneigentum und erfreuen sich demnach an ihrem kleinen Stück Natur, dass sie auch beschützen möchten.

Und weiter geht es mit dem Lobby-Spielchen unseres Polit-Establishments. Laut Medienberichten soll es bezüglich der Waldrodung im Hambacher Forst mindestens fünf Gesprächsrunden mit dem Energiekonzern RWE gegeben haben – ..ohne greifbares Ergebnis. Schließlich ist die Rodung des Hambacher Forstes nicht unbedingt ein Aushängeschild der amtierenden Regierung. Einerseits sucht man nach Lösungen für die schnelle Energiewende und fordert vehement einen Braunkohleausstieg, andererseits wird die Exekutive angewiesen, das Waldstück mit allen Mitteln zu räumen, um die Rodung so schnell wie möglich voranzutreiben. Wo ist da eigentlich des Bürgers Wille? Das alles stinkt ganz gehörig nach Merkel‘sche Politik und System – Lobby, Lobby, Lobby… Hat unsere „Grand-Dame“ wieder einmal „Volkes-Wille“ unterschätzt wie etwa in der Causa Maaßen… Wahrscheinlich wird sie sich dann, natürlich nach der Holzfällung und nach dem Tod weiterer Demonstranten und „Baumhausbesetzer“ vor die Öffentlichkeit stellen und sagen ‚sie hätte die Lage falsch eingeschätzt‘ (derweil aber kein Baum mehr steht und die Bagger anrollen…).

Wir werden im Augenblick Zeuge eines echten politischen Dramas, einem Rückschritt in die Achtziger Jahre, sowohl politisch als auch gesellschaftlich. All‘ unserer Errungenschaften gehen durch das neuerliche Aufleben des Konservatismus komplett baden. Der Naturschutz, die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit müssen einer maßlosen Profitsucht weichen. Zudem werden wir überwacht und kontrolliert, ausspioniert und ganze Bevölkerungsschichten sozial benachteiligt. Das bleibt naturgemäß nicht ohne Folgen.

Aus diesem und vielen anderen Gründen müssen wir uns mit den Umweltaktivisten im Hambacher Forst solidarisieren. Im Augenblick kommt ein Film über Wackersdorf in unsere Kinos – wie sich doch die Bilder gleichen. Und es ist noch nicht allzu lange her, dass der ehemalige Ministerpräsident „Seehofer“ der Donau an den Kragen wollte.

Es ist an der Zeit, der Politik und der Macht des Kapitals die Stirn zu bieten. Denn Natur und Umwelt sind unser gemeinsames Gut. Wir sind aufgerufen, die Schöpfung zu bewahren und wenn es sein muss, gegen Aggressoren wie etwa RWE und Bayer mit allen Mitteln zu verteidigen…

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