Ruhig und bedächtig bahnt sich der große Strom den Weg durch die Auen. Er sammelt das vom Wind gereichte Laub mit seinen Fluten ein und trägt den vergehenden Sommer in die Regionen, die auf seinem Weg liegen. Früh am Morgen stehen die Nebelmännchen auf dem Wasser. Sie zeigen sich, wenn der Strom zur Ruhe kommt und mit stoischer Gelassenheit seine Wasser dahin trägt. Es ist die Zeit des Innehaltens – die Zeit der großen rauschenden Feste ist vorbei und der Winter greift bereits mit kalten Fingern nach dem üppigen Leben, das nun eifrig versucht, sich auf karge Zeiten vorzubereiten. Über allem liegt die magische Ruhe der Schöpfung…
NEBELMÄNNCHEN
Und sie nehmen Aufstellung
Ihre Position über den Wassern
Kleine Wasserwesen elfengleich.
Geschichten aus alten Legenden
Märchen aus verstaubten Büchern
Magie über den Wassern des großen Stroms.
Über allem liegt der Nebel
Und auf dem Wasser die aufragenden Säulen
Wie eine Armee aus vergangenen Tagen.
In Reih und Glied über die ganze Breite
So fragil und für kurze Momente Höhepunkt
Auf den Wassern schweben sie dahin.
Eingesäumt von Auen
Üppig und saftig wohlgenährt
Befeuern die Wasser mit purer Lebenslust.
Und die Nebelmännchen
Verzieren die Wasser
Leben und Schweben im Morgendunst.
Die ersten Strahlen der Sonne
Lassen die Wesen des tags vergehen
Um des nächtens vielleicht wieder aufzuerstehen.
Neueste Kommentare