Der Kanzler zückt das Scheck- und Sanktionsbuch in Krisenzeiten, der Nachbar beschwert sich über zu viel Unkraut im Garten, unsere Jugendlichen leiden unter den Folgen von Corona, und dass „er oder sie seit zwei Jahren nicht feiern können“, und uns allen ist die Inflation zu hoch und man muss doch bei den Spritpreisen dringend gegensteuern. So ganz nebenbei haben wir jetzt eine Ampelregierung, die zwar regieren will, aber mehr oder weniger nicht weiß, ob sie liberal, sozial oder grün orientiert ist.
In all‘ diesem Nebel überfällt die Russische Föderation die Ukraine und möchte sich eine komplette Nation, die Ukraine, so mir nichts dir nichts einverleiben. Der Westen schaut ohnmächtig zu und unser Kanzler weiß lange nicht um seine Position… Derweil die Schande über unsere deutsche Haltung jeden Tag an Volumen zunimmt. Als eine der größten Volkswirtschaften der Erde haben wir in den letzten Jahrzehnten nur eines im Kopf gehabt – Geld und scheinbaren Einfluss. Da war es uns auch recht, mit Autokraten und Diktatoren Geschäfte zu machen, obwohl diese nachweislich aggressiv auf der ganzen Welt agieren und auftreten. Alle Warnungen schlug man in den Wind, schaffte zudem noch die Wehrpflicht ab, dampfte die Truppen ein und hoffte tagein tagaus, dass der große Bruder jenseits des großen Teiches doch wohl seine Verpflichtungen im Bündnisfall erfüllen würde. Doch ist seit Trump einiges anders, und der russische Präsident hat wohl bemerkt, dass dem Amerikaner schlicht vier Jahre auf der Weltbühne fehlen, in denen sich China und sein eigenes Land militärisch in einer Art und Weise neu aufstellten, wie wir es nicht für möglich hielten. Afghanistan, Syrien und einige Nationen in Afrika sind der ausdrückliche Beweis für das Totalversagen der westlichen Welt…
All‘ die Fehler der letzten 10-20 Jahre können wir nicht sofort rückgängig machen. Doch wenn Russland in zwei Jahren im Baltikum steht und wir immer noch nur 50 Prozent unserer Streitkräfte „einsatzbereit“ haben, dann gehören wir für unsere Naivität „entmachtet und gedemütigt“!
Wir haben unseren Kindern eine Welt in einem „scheinbaren Frieden“ übergeben, die jetzt vor unseren Augen zerbricht. Ich war es gewohnt, als „Brückenpionier“ und Fahrer eines FSB-Fahrzeuges, im Kalten Krieg Mitte der Achtziger jederzeit mit einer Eskalation rechnen zu müssen, und wenn es sein muss, im Bündnisfall unsere Heimat Europa zu verteidigen… Doch wie ist das heute: Die Amerikaner hinterfragen sehr genau, für wen sie welchen Einsatz zu erbringen haben; die Deutschen verweigern sich seit Jahren bei der Erfüllung der Militär-Investitionen und Europa ist zerstritten in Ost und West, Süd und Nord… Die Briten wissen überhaupt nicht mehr, wohin sie gehören…
Ich will damit sagen, dass wir seit letzten Donnerstag und damit ab jetzt „das Ende der Naivität“ einleiten müssen. Für mich persönlich heißt das einen klareren Ton an den Tag zu legen und bereit sein für mein Vaterland neues Engagement und Liebe zu zeigen. Wir leben in einem Land, in dem unsere Soldatinnen und Soldaten als Aussätzige und Verrückte abgestempelt werden. Das muss sich ab sofort ändern. Wir müssen stolz auf unsere Truppe sein. Wir müssen in den nächsten drei Jahren den Wehretat von 50 Milliarden auf 200 Milliarden Euro stellen. Wir müssen unseren Verbündeten ein Signal senden, dass sie verstehen, nämlich dass wir den Feind im Osten erkannt haben und dass wir für Freiheit und Demokratie mit unserem Leben dafür eintreten. Auch müssen wir über die Wiedereinführung der Wehrpflicht nachdenken. Das muss in mehreren Schritten erfolgen. Im ersten Jahr ein bewältigbares Kontingent von 25.000 mehr oder weniger Freiwilligen; dasselbe gilt auch für den Sozialbereich. In den nächsten Jahren auch hier eine Verdoppelung bzw. Verdreifachung dieses Potenzials. Wir erreichen damit auf jeden Fall eine Erhöhung des patriotischen Gefühls und der Heimatliebe als das Heute und Jetzt der Fall ist.
Unsere Nation muss die Zeichen der Zeit erkennen und „sofort handeln“. Nicht das Geld hat im Vordergrund zu stehen, sondern unsere Heimatliebe und die Solidarität mit allen unseren Freunden und Verbündeten… – diesen Aufbruch und diese Erneuerung erwarte ich von jeder Regierung, die jetzt oder in Zukunft unserem Land vorsteht!!
Ich höre schon jetzt die Debatten von morgen, wenn es darum geht der Bevölkerung finanziell eine Abgabe abzutrotzen, in der es um die Finanzierung unserer Verteidigung geht. Doch wenn ich angesichts der angespannten Lage und dem derzeitigen Zustand unserer Welt und unserer nationalen Aufstellung die eklatanten Defizite in Ausrichtung und Zustand sehe, dann ist ein Mammutakt erforderlich, der sofort eingeleitet werden muss! Schließlich kann man nicht lustig sein und feiern, wenn sich keiner von uns allen sicher fühlen kann.
An dieser Stelle möchte ich meinen Respekt und Anerkennung dem gesamten ukrainischen Volk zum Ausdruck bringen. Es ist die Hölle, stellvertretend für den Westen, diesen Krieg am eigenen Leib ertragen zu müssen und angesichts der Ohnmacht des Westens, nicht in Wut und Zorn zu verfallen. Mein Herz ist beim ukrainischen Volk und leider muss ich mich für das Verhalten der westlichen Politik schämen… An die Adresse Russlands kann ich nur sagen: Schande über Putin, welcher charakterlicher Abgrund muss in einem Menschen sein, dass es sich bei dieser Überlegenheit so über das individuelle Schicksal von Menschen stellt und deren Heimat zerstört. Ich kann nur hoffen, dass es eine höhere Gerechtigkeit jenseits unserer Vorstellung gibt und dass der russische Präsident für alle seine Verbrechen auf der Erde wie auch in der Hölle zur Rechenschaft gezogen wird!!
Lang lebe Deutschland! Lang lebe Europa! Nieder mit den Feinden der Menschlichkeit!!
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