VW-KRISE ZERSTÖRT KOMMUNEN!!!

Die Liste der Auswirkungen, angesichts der VW-Krise, will nicht enden und wird höchstwahrscheinlich in den nächsten Monaten weiter geschrieben. Das Horrorszenario ist eingetreten, und bei genauerem Betrachten, nur ein weiteres Indiz dafür, dass sich Größenwahn und Überheblichkeit einfach nicht auszahlen können – denn die Konkurrenz schläft nicht. Zudem muss man ganz klar erkennen, dass eben genau so Kapitalismus funktioniert.

Doch sind die Folgen für die Menschen, die an dem VW-Konzern hängen, sehr viel schlimmer als mancher vermuten könnte. Schließlich geht es hier um einen gesamtwirtschaftlichen Schaden von an die 100 Milliarden Euro, wenn nicht noch mehr… Zählen wir doch einmal zusammen.

  1. Börsenverlust derzeit bei ca. 35 Milliarden
  2. Kosten für Wandlung (letztendlich müsste VW und Audi jeden Diesel zurücknehmen, der nicht die beim Kauf ausgewiesene Leistung erbringen kann) ca. 20 Milliarden
  3. Strafen in den USA und weltweit ca. 10 Milliarden
  4. Absatzeinbußen durch Imageverlust ca. 10-20 Milliarden

An den Produktionsstandorten in Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter und Emden sind bereits Haushaltssperren verhängt worden, weil die Gewerbesteuereinnahmen wegbrechen werden. Dasselbe gilt wohl auch für Ingolstadt, wenn die tatsächlichen Zahlen auf den Tisch kommen. Die Frage ist nun, wie es dazu kommen konnte, dass ein Konzern so viel kriminelle Energie aufwendete, um die Nummer 1 der Welt zu werden. Doch ist es müßig diese Frage zu beantworten, denn für diesen Umstand gibt es in der Geschichte genügend Beispiele. Wir könnten bei Adam & Eva beginnen, mit Rom weitermachen und landen dann 2015 beim VW-Konzern. Es ist wie immer im Leben: Die Maßlosigkeit produziert den Untergang, ähnlich wie bei jedem Suchtkranken. Ein gutes Beispiel in diesem Zusammenhang ist wohl auch Uli Hoeness und weitere Top-Manager, die in der Vergangenheit in ihren Maßlosigkeiten Federn ließen. Winterkorn verdiente in 2014 ein Jahresgehalt von 14,9 Millionen Euro. Der Druck, der auf ihm lastete, musste enorm sein – genau wie sein Gehalt. Bei solch‘ astronomischen Summen verliert der Mensch den Blick für das Klientel. Der VW-Konzern wollte alles. Er wollte auch das Ersatzteilgeschäft an sich reißen, weil beim Neuwagenverkauf die Margen schmolzen. „Die Firma“ musste mit Zuwachsraten in China und den USA den Verkaufseinbruch in Europa kompensieren und brauchte den Erfolg um jeden Preis. Nun ist die Blase geplatzt, ob mit oder ohne Abgas-Skandal. Der Umsatzeinbruch in China war nur eine Frage der Zeit und die USA ist bekannterweise grundsätzlich ein schwieriger Markt; Toyota kann ein Lied davon singen.

Doch was wird jetzt passieren. In den einzelnen Produktionsstandorten, die betroffen sind, wird es nicht nur Haushaltssperren geben, sondern klare Budgetkürzungen. Es wird im Konzern selbst Massenentlassungen geben, um die Kosten zu reduzieren. Es wird bei Forschung und Entwicklung gespart. Die betroffenen Städte werden bei der Kultur, Infrastruktur und dem Bürgerwohl Einsparungen vornehmen. Das Sponsoring für Vereine (FC Ingolstadt, VFL Wolfsburg etc.) wird auf ein erträgliches Maß reduziert. Die Grundstückspreise in den Regionen werden einbrechen und somit wieder auf ein Niveau vor 20 Jahren zurückgeführt…

Was würden denn Sie tun, wenn Sie einen Audi 3,0 TDI fahren, der nach der Umrüstung nur noch 170 statt 210 PS Leistung hat und Sie für die Wandlung noch knapp 60.000 Euro zurück bekämen. Wären Sie loyal zu Audi und fahren dieses Auto für eine Entschädigung weiter. Okay, einen Hund behalte ich schon, wenn er am Bein operiert wird und hinkt, aber einen Audi… – nee, lieber die 60 Mille. Anders wäre es, wenn ich selbst bei der Audi wär…, aber das sind ja nicht 2,1 Millionen Leute, sondern nur 40-50.000… – also gesch… auf die Loyalität!

Sicherlich werden die betroffenen Kommunen durch Ausgleichszahlungen der Steuerzahler teilweise entschädigt. Doch ist das nur Kosmetik und auch nur eine kurzfristige Reaktion, um den Supergau zu vermeiden. Auf lange Sicht gesehen werden Ingolstadt und Wolfsburg ein Rezession erleben, die sie nicht für möglich gehalten hätten. Der Wegfall von tausenden von Arbeitsplätzen ist eben nicht zu kompensieren und die EU wird es nicht zulassen, dass ein Konzern wettbewerbsverzerrend von Land gesponsert wird. Die Realität ist traurig und die Zukunft wird für viele betroffene Menschen traurig werden. Man kann nur hoffen, dass bei der VAG ein neues Wunder passiert und dass in ein paar Jahren wieder positive Schlagzeilen die Gazetten beherrschen. Im Augenblick stürzt sich das komplette mediale System auf den, der am Boden liegt – das ist ja mittlerweile so Sitte in unserer multimedialen Welt.

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