WAGE DEN SCHRITT ZURÜCK!

Die Novembertage mit ihrem nicht enden wollenden Nebel, dem Dauerregen und der tief in unseren Körper hineingreifenden Nasskälte, haben die Eigenschaft, bei dem einen oder anderen von uns den Herbstblues oder eine Art Herbstdepression auszulösen… Das mag schon sein, doch ist dieses Gefühl etwas ganz Normales. Der kommende Winter fordert jeden von uns auf, loszulassen, und sich zurück zu ziehen, seine Kräfte zu schonen, seine Nerven neu zu bündeln, um dem kommenden Winter mit Kraft und Ausdauer zu begegnen – denn er wird, wie jedes Jahr, hart und leider viel zu lang.

Doch wir mitteleuropäischen Zeitgenossen müssen noch in Richtung Jahresende spurten, wir müssen noch via Weihnachtsgeschäft das Gesamtergebnis puschen, wir müssen noch Großartiges vollbringen und auch ohne Sonne über uns hinauswachsen… – nichts von alledem entspringt unserer Natur, unserer Natürlichkeit; im Gegenteil… Die Pflege unseres Selbst und unserer körperlichen Hülle ist angesagt. Die Winterzeit fordert uns auf, unsere Lieben und unsere Vertrauten um uns zu scharen, uns gegenseitig zu helfen und zu unterstützen, dem eigenen Körper-Seele-Geist-Empfinden endlich die Auszeit zu gewähren, nach der wir uns doch so sehnen. Es gibt nämlich überhaupt keinen Novemberblues oder eine Herbstdepression. Es gibt allerhöchstens weniger Sonne, zunehmend unbequemeres Wetter und Millionen von Menschen in unserem Land, die von der Industrie und dem Konsumwahnsinn für dessen Zwecke instrumentalisiert werden und Jahr für Jahr darauf reinfallen… Mittlerweile ist es müßig über dieses Paradox zu philosophieren.

Über meinen Facebook-Auftritt, mit ein paar hundert „Freunden“, bin ich in der Lage, den Grad einer individuellen Krankheit festzustellen, die mir in der Art noch gar nicht bewusst war. Die wirklichen Gesellschaftskrankheiten unserer Zeit haben nämlich nichts mit dem Wetter oder den Jahreszeiten zu tun, sondern viel eher mit Vereinsamung durch digitalen Konsum, einer immer stärker werdenden PC-Abhängigkeit und offensichtlichen Gesellschaftssüchten, die als solche gar nicht mehr identifiziert werden können.

Eine Freundin von mir besuchte die Frankfurter Buchmesse und erzählte mir, dass es es in diesem Jahr mehr um Kochbücher, Kochsendungen und dem Vorführen der Kochstars ging als um Weltliteratur. Scheinbar ist die Fanbasis der Facebook-Mittags-Gericht-Poster mittlerweile auf ein derart hohes Niveau angestiegen, dass sich die Welt der Bücher unbedingt darum kümmern muss. Vielleicht aber ist das gute gedruckte Buch eine nostalgische Zeiterscheinung, die die Welt nicht mehr braucht und der jährliche Umsatzrückgang der Branche zwingt die Verlage zu business-as-usual… Sei es drum: Die alljährliche Selbstheilung liegt in der Reduktion von allem und der Winter möchte uns dazu auffordern. Das Posten von Katzenportraits, Kuchen und Braten, das Teilen von Hass-Posts oder die Kommentare zu jedwelchem Rotz von „Anderen“ ist nicht wirklich nachhaltig und befriedigt den Individualisten in keiner Art und Weise. Treffend ist da die Aussage „Ich habe 1000 Freunde – und ich bin allein!“.

Doch sind wir mal ehrlich: Der wahre Grund für den November-Blues ist die angekündigte vierte Amtszeit unserer Kanzlerin. Dieser Wahnsinn wird nur noch davon getoppt, dass nahezu 100 Millionen Amerikaner einen schizophrenen Lügenbaron, einen Frauenbeleidiger und dekadenten Drecksack, einen fiesen und zudem noch hässlichen Unterdrücker und Menschenverachter, einen braunen rechtsnationalen und unzurechnungsfähigen Populisten, gerne zu ihrem amerikanischen Präsidenten küren möchten… – welch‘ ein Wahnsinn – die Rede ist von Donald Krank… – da ist es doch kein Wunder, dass viele von uns, angesichts dieser Realitäten, eine Herbstdepression bekommen. Viel schlimmer als Donald Krank ist jedoch, dass in einem scheinbar demokratischen und fortschrittlichen, angeblich zivilisierten Land des Westens über 100 Millionen Vollpfosten leben, die mit ihrem Kreuz der gesamten Menschheit irreparablen Schaden zufügen…

Ein guter Tipp für die „staade Zeit“: Lassen Sie die Nachrichten mal weg und genießen Sie die Zeit des Nebels und der Winde. Erfreuen Sie sich am fallenden Laub und an der Ruhe, die die ruhige Zeit ausstrahlt – nehmen Sie diese Stimmungen tief in sich auf – und siehe da; wenn alle Natur liegt unter Schnee und Eis begraben, schlängelt sich spätestens im Märzen ein leuchtend grüner Trieb aus der schmelzenden Eisdecke, um uns neue Kraft einzuhauchen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert